
Obwohl es nicht allen Spielbanken in Deutschland besonders gut geht, können die bayerischen Spielbanken hier eigentlich als gesunde Ausnahme bezeichnet werden. Im Süden der Republik rollt der Rubel erfahrungsgemäß, was nicht zuletzt an der Nähe zu unterschiedlichen Grenzregionen liegt. Allerdings gibt es auch hier noch einmal eine Ausnahme der Ausnahme: Die Spielbank Bad Kötzting. Hier nämlich gingen die Erträge im vergangenen Jahr um elf Prozent zurück, dennoch blickt die Spielbankleitung aber optimistisch in die Zukunft.
Elf Prozent Ertragsrückgang, aber nur 66 Besucher weniger
Währen die Spielbank in Bad Steben im Jahr 2018 ein Rekordjahr feiern konnte, gibt es mit der Spielbank Bad Kötzting auch ein kleines Sorgenkind unter den eigentlich erfolgreichen bayerischen Spielbanken. Kurz vor dem 18. Geburtstag des Betriebes wurde nun die Bilanz für das abgelaufene Jahr 2018 vorgelegt, zu der man durchaus geteilte Meinungen haben kann. Allerdings nicht dann, wenn es nach Spielbankdirektor Klaus Schleicher geht, der bereits seit Beginn an ein Teil der Spielbank ist. Der Chef ist mit der Entwicklung insgesamt zufrieden, da der Spielertrag brutto weiterhin über der Grenze von zwei Millionen Euro liegt. Allerdings nur hauchdünn bei 2,027 Millionen Euro. Die Erträge an den Spieltischen sind dabei zurückgegangen, die Erträge an den Automaten aber konstant geblieben. Schleicher erklärt, dass die Lage allerdings dramatischer erscheine, als sie wirklich ist. Gemessen am Ertrag ist die Spielbank in Bad Kötzting zwar die schlechteste Anlaufstelle in Bayern, dennoch erklärt Schleicher, dass man „in einem Boot mit allen Spielbanken“ sitze.
Trotz des Rückgangs im Ertrag, der unterm Strich immerhin ein Minus von rund 250.000 Euro bedeutet, sieht der Direktor positiv in die Zukunft und hat hierfür auch ganz bestimmte Gründe. So hat die Spielbank in den letzten Jahren und auch noch 2018 massiv darunter gelitten, dass Spieler ins Nachbarland Tschechien abgewandert sind. Hier wurde die Gesetzeslage jüngst jedoch verschärft, so dass die deutschen Spielbanken in den Grenzregionen darauf hoffen, dass die Spieler zu ihnen zurückkehren. Das ist offenbar seit dem 1. Januar auch wieder verstärkt der Fall, nachdem in Tschechien die Zutritte zu den Casinos verändert wurden. Besucher müssen jetzt ihre persönlichen Daten preisgeben und erhalten dann eine personalisierte Spielerkarte – das möchten viele Spieler aber nicht. Zudem war ein starkes Argument der tschechischen Spielbanken lange Zeit die Tatsache, dass hier geraucht werden durfte. Auch das wurde vom Gesetz mittlerweile aber geändert. Ganz unberechtigt sind die Hoffnungen des Direktors auf Rückkehrer also vermutlich nicht.
Rückgänge an den Spieltischen bereiten keine Sorge
Ebenfalls nicht dramatisch sieht Schleicher die Entwicklung an den Spieltischen und Automaten. Wie bereits erwähnt, sind die Einbußen vor allem im Großen Spiel, also dem Spiel an den Spieltischen zuzuschieben. Das kleine Spiel, also das Spiel an den Automaten, sei dafür aber konstant geblieben. Weitaus interessanter sei für ihn zudem, dass gerade einmal 66 Besucher weniger als im Vorjahr den Weg in die Spielbank gefunden haben, erklärte Schleicher gegenüber der „Mittelbayerische“. Kritischer sieht Schleicher wiederum die Tatsache, dass die illegale Konkurrenz und auch die stationären Spielhallen nicht ausreichend reguliert werden würden. Der Plan des erfahrenen Leiters ist daher, sich überwiegend auf das eigene Angebot zu fokussieren, da dies beeinflusst werden kann. Und da wartet in den kommenden Monaten unter anderem mit dem Finale der Spielbanken Bayern Pokermeisterschaft noch das eine oder andere Highlight auf die Besucher.
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