
Große Aufregung in Hessen! Ein Angestellter der Spielbank Bad Homburg hat seinem Arbeitgeber offenbar große Summen Geld gestohlen. Die Rede ist von einer Summe von rund 1,1 Millionen Euro, zu der es bislang offenbar keine heiße Spur gibt. Der Angestellte der Spielbank wurde allerdings verhaftet und sitzt in Untersuchungshaft. Dennoch bleiben Fragen offen: Warum schlug der Insider ausgerechnet in einem Raum zu, der von mehreren Videokameras überwacht wird?
Mitarbeiter in Untersuchungshaft
Rund um die Spielbank Bad Homburg in Hessen überschlugen sich in den letzten Stunden die Meldungen. Klar ist mittlerweile, dass ein Mitarbeiter der Spielbank seinen Arbeitgeber um eine Summe von rund 1,1 Millionen Euro erleichtert hat. Allerdings hielt man sich auf Seiten der Verantwortlichen zunächst vornehm zurück. Offiziell, weil man erst die für Donnerstag geplante Sondersitzung des Verwaltungsrates abwarten wollte. Ohnehin wollte man zudem keine vorschnellen Aussagen treffen, sondern sich erst einmal ein Bild von der Lage machen. Nachdem die Sondersitzung nun gelaufen ist, haben sich Spielbank-Geschäftsführer Lutz Schenkel, Kurdirektor Holger Reuter und Wirtschaftsrechtsanwalt Dr. Christian Schoop zu den Ereignissen geäußert.
Im Fokus stand dabei vor allem die Suche nach dem warum, denn ein logischer Grund für den Diebstahl konnte zunächst nicht gefunden werden. Kurchef Reuter gab an, dass er sich nicht erklären könne, warum ein Mitarbeiter der Spielbank ausgerechnet in einem Raum zuschlägt, der von mehreren Kameras überwacht wird. Über die Hintergründe könne man bislang allerdings nur Vermutungen äußern und müsse daher den Prozess abwarten.
Schwierige Lage für die Spielbank
Für die Spielbank bedeutet der Diebstahl in gleich mehrfacher Hinsicht eine schwierige Situation. Zunächst einmal natürlich aufgrund der finanziellen Belastung, wobei Reuter erklärt, dass man gut versichert sei und die Versicherung auch schon früh in das Verfahren mit einbezogen habe. Darüber hinaus müsse man ohnehin erst einmal abwarten, was bei dem bzw. den Tätern zu holen ist. Abgesehen vom Tatverdächtigen stehen noch zwei weitere Mitarbeiter unter Verdacht, Mittäterschaft geleistet zu haben. Auch diese wurden entlassen. Sollten diese im Laufe des Verfahrens entlastet bzw. freigesprochen werden, könnte eine erneute Beschäftigung für die Spielbank aber möglicherweise in Frage kommen. Neben dem finanziellen Schaden muss aber vor allem das interne System überprüft werden. Wie Reuter betont, sei es nicht so, dass ein Mitarbeiter der Spielbank zum Tresor gehe und dann zu Fuß mit den hohen Geldbeträgen zur Bank laufe und das Geld zahle. Stattdessen sei der Prozess weitaus komplexer. Aus diesem Grund gehen die Betreiber davon aus, dass der ehemalige Mitarbeiter eine interne Schnittstelle genutzt habe.
Gute Arbeit geleistet hat die Spielbank gemeinsam mit den Strafverfolgungsbehörden aber auf jeden Fall bei der Suche nach dem Täter, denn dieser konnte binnen 48 Stunden nach einem Vorfall geschnappt werden. So wurde im Januar ein erster großer Vorfall bekannt, bei dem rund 300.000 Euro entwendet wurden. Damals war der Kreis der möglichen Täter allerdings enorm groß und so vermutete man nicht unbedingt einen Mitarbeiter. Dennoch wurden die Strafverfolgungsbehörden informiert, auch wenn das Geschäft vordergründig regulär fortgesetzt wurde. Reuter erklärte dazu: „Wir haben eng mit Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet, unser internes Kontrollsystem angepasst sowie eine Top-Forensikerin und eine renommierte Kanzlei einbezogen.“
Beim zweiten Vorfall erwischt
Der Täter fühlte sich nach dem ersten erfolgreichen Diebstahl offenbar etwas sicherer und entschied sich beim zweiten Vorfall dafür, eine Summe von rund 800.000 Euro aus dem Tresor zu entwenden. Diese Tat hat den Kriminellen letztendlich verraten, da nur ein kleiner Kreis von Personen in Frage gekommen sei. Innerhalb von 48 Stunden nach diesem zweiten Vorfall wurde der Angestellte der Spielbank verhaftet. Schaden bis dato: 1,1 Millionen Euro. Fazit von Reuter: „Das Sicherheitssystem hat funktioniert, aus dem Verdächtigen wurde ein mutmaßlicher Täter.“ Ebenfalls erklärte Reuter, dass dies in seiner 33-jährigen Karriere bei der Kur nicht der einzige kriminelle Zwischengefall gewesen sei und keine Spielbank in Deutschland vor derartigen Zwischenfällen gewahrt sei. „Wir sind auch ein Spiegelbild der Gesellschaft, allerdings geht es bei einem solchen Unternehmen mit rund 240 Mitarbeitern nicht ohne Vertrauen“, so Reuter. Es wäre dementsprechend falsch, hinter „jedem Busch einen Verbrecher zu sehen“, auch wenn der mutmaßliche Täter in diesem Fall mit enormer krimineller Energie vorgegangen sei. Allerdings betonte der Kurchef auch: „Man wird immer wieder mal ein faules Ei im Körbchen haben“. Bleibt aus Sicht der Spielbank zu hoffen, dass dies erst einmal das letzte Ei für die nächste Jahre gewesen ist und das dieser Zwischenfall lückenlos aufgeklärt werden kann.
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